48-Stunden-Aktion fördert fraktionsübergreifende Zusammenarbeit in puncto Ehrenamt

Foto: Sächsische Landjugend e.V.
Foto: Sächsische Landjugend e.V.

10. Mai 2011

V.i.S.d.P. Björn Redmann, Sächsische Landjugend e.V.

 

Die 48-Stunden-Aktion in Sachsen geht in ihre sechste Runde. Vom 20. bis 22. Mai 2011 krempeln knapp 2.700 Jugendliche die Ärmel hoch, um ihren Heimatort auf Vordermann zu bringen. Sie stellen sich der Herausforderung, in 48 Stunden gemeinnützige, soziale, ökologische oder (inter-)kulturelle Projekte umzusetzen. Sie helfen dort, wo es sonst niemand tut. Mit ihrem konkreten Handeln schaffen sie etwas Bleibendes für ihren Heimatort. Da wird geschwitzt, gewerkelt, gelacht und eine Menge Staub für die ländlichen Kommunen aufgewirbelt.

Für die diesjährige 48-Stunden-Aktion in Sachsen hat sich ein Schirmherrschafts-verbund bestehend aus den jugendpolitischen Sprecher/innen der CDU, FDP, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN gebildet, um das herausragende Ehrenamt der Landjugendlichen zu würdigen und zu unterstützen.

 

"Das Besondere am Schirmherrschaftsverbund mit den jugendpolitischen Sprechern der anderen Landtagsfraktionen ist, dass alle an einem Strang ziehen und Barrieren der parteipoltischen Ebene überwinden, um für die Sache zu kämpfen", so Benjamin Karabinski von der FDP. "Das war das Ziel, welches wir mit der Gründung eines Schirmherrschaftverbundes anstrebten", betont Sylvia Dammmüller von der Sächsischen Landjugend e.V. und Hauptkoordinatorin der 48h-Aktion in Sachsen. Annekatrin Klepsch (DIE LINKE) ist der Sächsischen Landjugend e.V. für diese Initiative dankbar und unterstreicht die Zusammenarbeit aller Parteien: "Dass wir fraktionsübergreifend als Jugendpolitische SprecherInnen die Schirmherrschaft übernehmen dürfen, ist ein wichtiges Signal, dass Demokratie vom parteiübergreifenden Austausch lebt".

 

In unserer Gesellschaft nimmt das Ehrenamt eine wichtige Funktion ein. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels spricht sich Patrick Schreiber (CDU) deutlich für die Stärkung von Ehrenamt und Zivilcourage insbesondere in den ländlichen Räumen aus. Zudem hält er "die Bildung eines Netzwerkes, bestehend aus sozialen Vereinen und Einrichtungen gemeinsam mit den lokalen politischen Verantwortlichen und dem Landtag für sehr sinnvoll. Denn das Ehrenamt können wir nur gemeinsam und wohl überlegt stärken".

 

Unter Berücksichtigung der negativen demographischen Entwicklung ist es für den ländlichen Raum laut Annekatrin Klepsch (DIE LINKE) besonders wichtig zu zeigen: "Hier wohnen Kinder und Jugendliche und auch außerhalb der Großstädte bedarf es Anlaufpunkte für junge Menschen. Diese Anlaufpunkte, Vereine und Jugendverbände mit Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit können mit ausreichend Fachpersonal die Initiativen junger Menschen anregen, begleiten und unterstützen." Und auch die SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betonen die hauptamtliche Unterstützungsstruktur für das Ehrenamt. "Stellenabbau kann doch nicht neue Konzepte ersetzen!", erklärt Elke Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und verweist weiterhin auf das Recht der Jugendlichen auf Angebote der Jugendarbeit. Die Opposition hat sich daher deutlich gegen die Kürzungen der Jugendpauschale in den Haushaltsberatungen ausgesprochen. Henning Homann (SPD) macht es konkret: "Die SPD möchte die Jugendpauschale wieder mindestens auf das Niveau von 2009 anheben."

 

Auf die Frage, was die jugendpolitischen SprecherInnen den Jugendlichen für ihre 48h-Projekte mit auf den Weg geben möchten, findet sich vor allem Freude über die Wahrnehmung von Eigenverantwortung in den Antworten aller ParteivertreterInnen wider. "Es lohnt sich, sich für etwas zu engagieren … Nur durch unser Tun verändern sich die Dinge", so Annekatrin Klepsch (DIE LINKE). Benjamin Karabinski (FDP) weist darauf hin, dass jeder Jugendliche mit der Wahrnehmung von Eigenverantwortung lernt, "dass man sich mit der Kraft der Gemeinschaft von Hürden nicht aufhalten lassen muss". Henning Homann (SPD) ist es besonders wichtig, dass Jugendliche konsequent ihre eigenen Interessen einfordern sollten: "Macht den Mund auf und sagt laut, was ihr für Ansprüche an die Gesellschaft habt. Vor Ort, aber auch darüber hinaus." Elke Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erklärt die Wichtigkeit der Gespräche "am Rande" der 48h-Aktion: "Ihr könnt Menschen davon überzeugen, dass Jugendliche ernst zu nehmen sind. Und bei der nächsten Entscheidung im Stadtrat oder Ortschaftsrat könnt Ihr dann ganz anders punkten." Dass man bei der Umsetzung der gemeinnützigen Projektideen jede Menge Erfahrungen sammeln und Lernen kann, betont Patrick Schreiber (CDU): "Nach den Aktionen haben die jungen Menschen sowohl ein eigenständiges Projekt umgesetzt als auch viel über soziale Kompetenzen wie z.B. Teamarbeit gelernt. Diese Erfahrungen werden sie auch in Zukunft gewinnbringend nutzen können."

 

Der Schirmherrschaftsverbund, die Sächsische Landjugend e.V. und die Regionalpartner wünschen allen Jugendlichen viel Spaß, Kraft und Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft bei der Umsetzung der insgesamt 180 bunten Projektideen. Am 19.05.2011 wird es im MDR Landesfunkhaus Sachsen in Dresden den öffentlichen Startschuss für die diesjährige Aktion geben. Und danach heißt es 48 Stunden lang schuften für einen guten Zweck!