Aller guten Dinge sind drei: Schreiber liest beim 9. Bundesweiten Vorlesetag

Es war wieder einmal soweit: Am 16. November 2012 startete der 9. Bundesweite Vorlesetag. Und auch ich war wieder mit von der Partie; bereits zum dritten Mal nun schon. Die Städtischen Bibliotheken Dresden gingen dabei wie immer mit gutem Beispiel voran: In allen dreizehn Bibliotheken war jede Menge los. Dresdner Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens stellten dabei in ca. 50 Lesebeiträgen von 9 bis 17 Uhr ihr Vorlesetalent unter Beweis. Darunter u. a. zahlreiche Dresdner Schauspieler, die Intendantin des TJG, Felicitas Loewe, aber auch Zoodirektor Karl-Heinz Ukena und natürlich unsere Oberbürgermeisterin Helma Orosz ließen es sich nicht nehmen, den Kindern vorzulesen. Auch bei mir hat sich eines seit 2010 nicht verändert: Die Vorfreude auf diese besondere Lesestunde! Denn die bunte Kinder- und Jugendliteratur ist für mich eine willkommene Abwechslung zu den manchmal doch schon sehr „grauen“ Parlamentsdokumenten...

Ausgerechnet an diesem Tag machte sich bei mir allerdings eine Erkältung bemerkbar. Kurzerhand „ölte“ ich meine Stimme mit Hustenbonbons und dann ging’s auch schon los: Ab 9 Uhr in einer gemütlichen Leseecke in der Musikabteilung der Haupt- und Musikbibliothek auf der Freiberger Straße. Die 21 Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a der 14. Grundschule in Dresden saßen schon ganz gespannt auf ihren Stühlen, als ich mich auf mein Lesesofa begab. Jedoch wollte ich zunächst  etwas über meine kleinen Zuhörer erfahren. Mit meiner Frage, wann sie denn heute aufgestanden seien, entfachte ich natürlich erst einmal wildes Geschnatter. Jeder wollte etwas von sich erzählen.

 

Im Vorfeld habe ich mir natürlich wieder Gedanken gemacht, was den Kindern gefallen könnte. Das Bibliotheksteam um Frau Lippmann stand mir dabei mit Rat und Tat zur Seite. Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, auch diesmal wieder mit einer sportlichen Lektüre zu punkten. Das Buch „Das Fußballgeheimnis“ aus der Kinderbuchreihe „Detektivbüro LasseMaja“ von Martin Widmark schien mir wie dafür gemacht: Es ist spannend und lustig zugleich. Und wie ich schnell bemerkte: Das Thema Fußball zieht eigentlich immer. Außerdem gebe ich zu, der Titel der Serie hat mir gleich gut gefallen, denn meine kleine Nichte heißt ebenfalls Maja...


Dass sich jeglicher Vorbereitungsaufwand lohnt, merke ich immer dann ganz besonders, wenn die Kinder mit den Geschehnissen im Buch voll mitgehen. So las ich z. B.: „’Das ist keine gute Würstchenzeit’, sagt der Würstchenverkäufer sauer. ‚Früher war es besser. Heute essen die Leute lieber Chips und Erdnussflips.’“ Darauf antwortete ein Mädchen prompt: „Mmh, lecker Chips!“ Das Ende des Buches ließ ich natürlich offen. Denn das ist ja die Intention des Vorlesetages: Den Kindern durch Vorlesen das Selberlesen schmackhaft zu machen. Dass das Buch längst nicht ausgestorben ist, habe ich an diesem Tag einmal mehr eindrucksvoll erleben dürfen. Am 18. Dezember werde ich zudem wieder im Rahmen des Weihnachtsprojektes in meiner Partnerschule lesen. Darauf freue ich mich schon jetzt!