Auch in diesem Jahr übernahm ich als "Lesepate" des Projektes "Lesestark! Dresden blättert die Welt auf." die Aufgabe, in meiner Partnerschule eine schöne Weihnachtsstunde zu gestalten und dabei praktisch ein wenig in die Rolle eines Lehrers zu schlüpfen. Ich wollte also kurz vorm Fest die Kinder mit einer kleinen Geschichte unterhalten und auf Weihnachten einstimmen.
Am 18. Dezember machte ich mich also auf den Weg in die 10. Grundschule. Allerdings nicht wie gewohnt auf die Struvestraße, sondern diesmal ans Terassenufer. Denn die Schule ist derzeit aufgrund von Sanierungsarbeiten ausgelagert. "Bewaffnet" mit reichlich Lektüre und einem schönen Weihnachtsmann-Motiv zum Ausmalen hieß es pünktlich um 9.30 Uhr: "Guten Morgen, Herr Schreiber...!"
Bunt gemischt war meine kleine Zuhörergruppe: von der ersten bis zur vierten Klasse. Und weil vorwiegend Jungs meinen Worten lauschten und auch die Mädchen nichts dagegen hatten, entschied ich mich, noch einmal "Das Fußballgeheimnis" zu lesen, da dies beim "Vorlesetag" in diesem Jahr super ankam. Auch die Schülerinnen und Schüler der 10. Grundschule waren davon ganz begeistert. Zusammen versetzten wir uns in die Welt der Buchhelden "Lasse" und "Maja" und lösten gemeinsam den Fall um den verschwundenen Fußballpokal.
Beim Ausmalen hatten die Kinder dann zunächst etwas Schwierigkeiten, mein ausgewähltes Motiv "zu identifizieren". Wir einigten uns dann schließlich auf einen "Löwen-Weihnachtsmann", wie ein pfiffiger Viertklässler vorschlug...
Zum Schluss wollte ich dann noch zusammen mit allen die Geschichte "Es weihnachtet sehr...und ich bin immer noch die Katze" lesen und den Kindern auch etwas über meine eigenen beiden Katzen erzählen. Aber als ich fragte, ob wir zusammen lesen oder rechnen wollen, fiel die Wahl eindeutig aufs Bankrutschen. So musste ich mir auf die Schnelle ein paar Rechenaufgaben ausdenken. Allerdings war dies angesichts der unterschiedlichen Klassenstufen ein ganz schöner Organisationsaufwand. Am Ende der Stunde konnte man aber in freudige Gesichter blicken - bei den Kindern und mir.
Mein Fazit: Es ist für mich nicht nur wichtig, unseren Kleinsten immer wieder zu zeigen, wie lustig und spannend ein Buch sein kann, sondern dabei auch - zumindest ein Stück weit - immer wieder die Perspektive unserer Lehrerinnen und Lehrer einzunehmen. Diese Erfahrungen möchte ich als Bildungspolitiker nicht missen! Denn erst in der Praxis merkt man nämlich, was für ein anspruchs- und verantwortungsvoller Job das ist - für den es lohnt, sich einzusetzen und immer wieder zu kämpfen!