Besuch beim Unternehmercafé im Rahmen des HWK-Lernferiencamps

Am Donnerstag, den 07. Februar 2013, war ich gemeinsam mit Vertretern der handwerklichen Ausbildungsbetriebe zu Gast beim Unternehmercafé im Rahmen des Feriencamps für lernschwache Schüler im Bildungszentrum Handwerk der Handwerkskammer Dresden. Die Notwendigkeit eines solchen Projektes erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski: "Es gibt sie überall, die handwerklich begabten Schüler, die mit der Theorie manchmal Schwierigkeiten haben, aber in der Praxis plötzlich auftauen. Man muss sie nur begeistern – und das geht durch praktische Arbeit und das Anfertigen eigener Werkstücke und Produkte."

Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Einzelnen herauszukitzeln, hat sich die Handwerkskammer mit diesem Projekt zur Aufgabe gemacht. Ganz praktisch haben die 12 Jugendlichen dabei für eine Dresdner Kindertageseinrichtung Spielzeugtruhen gebaut. Aber auch in anderen Bereichen erhielten sie während der Projektphase tatkräftige Unterstützung von der Handwerkskammer: z. B. beim Thema Sozialkompetenz und beim Bewerbungstraining.

 

Und das konnten die Kids dann auch prompt ausprobieren. Denn zum Unternehmercafé waren viele Betriebschefs gleich selbst vorbeigekommen, um sich den Fragen der Camp-Teilnehmer zu stellen. Andersherum richteten aber auch die Handwerksmeister gezielt Fragen an die Teilnehmer, sodass sich eine muntere Gesprächsrunde - fast sogar kleine Bewerbungsgespräche - entwickelten und die Schülerinnen und Schüler nach und nach auftauten. Dabei kristallisierte sich an der ein oder anderen Stelle auch schon großes Interesse seitens der Jugendlichen für die verschiedenen Berufsfelder heraus - eine Schülerin liebäugelte bspw. ganz unverkennbar mit dem Bäckerhandwerk...

 

Ich finde den praktischen Ansatz dieses Projektes sehr wertvoll! Denn Lernschwäche in der Schule ist kein Synonym für Versagen im späteren beruflichen Alltag. Im Gegenteil! Zumeist beweisen die Kinder und Jugendlichen ungeahnte Fähigkeiten im praktischen Bereich. Aber dafür bedarf es eben erst jemandem, der diese Stärken zu Tage fördert. Für das Ergreifen dieser Initiative bin ich der Handwerkskammer Dresden sehr dankbar! Somit werden nicht nur Betriebe und Schüler zusammengebracht, sondern die Kids sehen auch gleichzeitig, dass ihre Arbeit einen Mehrwert hat – das motiviert doch ungemein fürs weitere Lernen. 

 

Es sind allerdings mehr solcher toller Projekte notwendig - am besten flächendeckend, um auch einen zahlenmäßig spürbaren Effekt zu erreichen. Denn wir müssen uns dem Tabuthema "Schulabbrecher" endlich stellen. Und über dieses Ziel sind sich Politik und Wirtschaft einig: Auch die schwächeren Schülerinnen und Schüler müssen mit "Hilfsmitteln" zu einem erfolgreichen Bildungsabschluss geführt werden, um auf dieser Grundlage fähige Fachkräfte für unsere sächsischen Unternehmen auszubilden. Mein Fazit des Tages: Eine tolle Idee der Handwerkskammer Dresden, die zudem gut umgesetzt wurde! Meine weitere Unterstützung dabei ist gewiss.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.hwk-dresden.de