Zur Erinnerung an den 60. Jahrestag des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 organisierten vier der Dresdner CDU-Landtagsabgeordneten eine Veranstaltungsreihe zur gleichnamigen Ausstellung, „Wir wollen freie Menschen sein!“, die vom Historiker Dr. Stefan Wolle konzipiert und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgeben wurde. Die ausgestellte 20-teilige Plakatreihe widmet sich den gesellschaftlichen und politischen Hintergründen zur Entstehung des Volksaufstandes. Darauf wird z. B. erklärt, wie sich der Tod Stalins auf die politische Stabilität der DDR auswirkte und natürlich: wie in den Minuten der Entscheidung die sowjetischen Panzer im Zentrum Berlins einrollen und die Volksmassen sich ihnen entgegenstellen.
Mein persönliches Anliegen ist es dabei immer, nicht nur an geschichtliche Ereignisse zu erinnern, sondern diese ein Stück weit lebendig zu machen und vor allem auch darüber ins Gespräch zu kommen. Nur so kann Geschichte auch für die jüngere Generation bewahrt werden! Im Rahmen meiner traditionellen Stammtisch-Veranstaltungen lud ich deshalb am 25. Juni zur Ausstellungseröffnung in mein Wahlkreisbüro ein.
Impulsgeber des Abends war dabei ein Experte auf dem Gebiet der Totalitarismusforschung. Dr. Mike Schmeitzner referierte zum Thema "17. Juni 1953 - Aufstand gegen die
Diktatur in und um Dresden". Herr Dr. Schmeitzner ist seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut der TU Dresden und widmet sich dort u. a. dem
Forschungsschwerpunkt der Geschichte der sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR. Er stellte in seinem Vortrag einerseits den zeitlichen Ablauf der Vorgänge in Dresden dar und machte
andererseits deutlich, welche Umstände und Entwicklungen in ganz Sachsen eine Rolle spielten. So unterstrich er, dass Görlitz der einzige Ort gewesen ist, an dem es im Verlauf des 17. Juni 1953
gelungen war, die örtliche SED-Parteiführung abzusetzen. Auf Zuruf konnten die Demonstranten einen neuen Bürgermeister bestimmen, welcher – wenn auch nur für wenige Stunden – die politische
Führung der Stadt übernahm.
Im Anschluss an das Referat stellte sich eine rege Diskussion ein. Einige der anwesenden Zeitzeugen nutzten die Gelegenheit, ihre ganz persönlichen Erfahrungen zu den Ereignissen am Tag des 17. Juni 1953 zu schildern. Im sich daraus ergebenden Zusammenspiel aus Ausstellung, Referat und Zeitzeugenberichten konnte so für alle Gäste ein vielschichtiges Bild zu den Geschehnissen entstehen.
Selbstverständlich ist die Ausstellung allen Interessierten noch bis Ende des Jahres zugänglich. Für die Besichtigung wird um vorherige Absprache im Wahlkreisbüro gebeten.