Der Dialog zwischen Politik und Praxis ist ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Bestandteil meiner täglichen Arbeit. In Vorbereitung auf die Landtagswahl Ende August wurden so die Träger sozialer Arbeit und die sächsischen Parteien an einen Tisch gebracht. Organisiert vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Sachsen war ich am 10. Juni in der Laborschule im Stadtteil Gorbitz zum Wahlforum eingeladen.
Im ersten Teil der Veranstaltung durften wir Podiumsteilnehmer „zufällig“ ausgewählte Fragen mit Vorschlägen zur Verbesserung der sozialen Landschaft in Sachsen beantworten. Für mich war dabei DAS Zukunftsthema „die Inklusion“. Dabei steht die Frage im Raum, warum es unserer Gesellschaft noch immer so schwer fällt, den normalen Umgang mit behinderten Menschen als selbstverständlich anzusehen. Erschütternd finde ich in diesem Zusammenhang die Aussage des AfD-Funktionärs Thomas Hartung, der einen am Downsyndrom leidenden spanischen Lehrer verunglimpfte und die Frage stellte: „Wo soll das hinführen, wenn es als normal gezeigt wird???“ Es führt hoffentlich genau dahin, dass Chancengleichheit und Teilhabe für alle behinderten Menschen immer weiter ausgebaut wird, damit der tägliche Umgang nichts Besonderes mehr ist, sondern zur Normalität wird. Aus politscher Sicht können wir diesen Prozess im öffentlichen Sektor (bspw. mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonventionen an unseren Schulen) zwar vorantreiben, aber das Umdenken in den Köpfen der Menschen – wie bei Herrn Hartung – ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!