Dass das Lesen wahrlich auch eine Kunst ist, konnten alle Beteiligten bei der gemeinsamen Vorleseaktion des Projektes „Lesestark! Dresden blättert die Welt auf.“ und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden live erleben. Unter dem Motto, „Ich sehe was, was du nicht siehst: die Kunst (zu) lesen.“, wurde diesmal jedoch nicht nur vorgelesen, sondern Text und Kunstwerk miteinander verbunden. Ich wandelte dabei ein wenig auf den Spuren unseres größten deutschen Schriftstellers. Die Goethe-Statue von Ernst Rietschel aus dem Jahr 1820 stand direkt neben meinem „Lesesessel“. Davon ausgehend, warf ich zunächst gemeinsam mit den Grundschülern einen Blick zurück ins 18. Jahrhundert. Erstaunlich fand ich dabei, dass die Kinder über die Lebensdaten Goethes und seine Texte schon recht gut Bescheid wussten.
Passend zum Kunstwerk las ich dann aus „Reineke der Fuchs“ vor. Das Werk selbst hat eine lange Tradition – auch Goethes Fassung geht dabei schon auf den mittelalterlichen Tierepos „Reynke de vos“ zurück. Anhand der kindgerechten Textbearbeitung von Renate Raecke und den Illustrationen von Jonas Lauströer tauchte ich mit den Schülern in die Fantasiewelt des Buches ein. Wie gut die Kinder zugehört hatten, konnte ich dann abschließend in einer kleinen Fragerunde erfahren. Vor allem die Listigkeit des Fuchses schienen alle bemerkt zu haben. Kinder hören eben ganz genau zu – das unterscheidet sie manchmal von Erwachsenen...