Pflege vor Ort – Wer, wie, was…?

Seit dem Frühjahr 2016 können in den Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaates Sachsen Stellen zur Koordination der Pflege vor Ort eingerichtet werden. Denn vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft wächst der Pflegebedarf immer weiter an. So können Kinder und Enkel die professionelle Hilfe für unsere ältere Generation oft nicht alleine stemmen. Sie sind auf Angebote im Pflegebereich vor Ort angewiesen.

Aber was bedeutet das konkret?

Im Januar 2016 hatte der Sächsische Landtag die Enquete-Kommission „Sicherung der Versorgung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege im Freistaat Sachsen“ eingesetzt. Innerhalb dieser sollen Vorschläge und Maßnahmen erarbeitet werden, wie die Versorgung der steigenden Zahl von Pflegebedürftigen im Freistaat auch künftig sichergestellt werden kann. 

Eine unabhängig davon bereits umgesetzte Maßnahme ist der Einsatz von Pflegekoordinatoren in den Landkreisen und kreisfreien Städten, welche die schon bestehenden Pflegenetzwerke stärken und weiterentwickeln sollen. Konkret vernetzen die Koordinatoren medizinische, pflegerische und soziale Leistungserbringer und sollen gleichsam Pflegebedürftige und ihre Angehörigen über vorhandene Angebote informieren. So soll eine wohnortnahe, umfassende und möglichst unabhängige Auskunft und Bewertung von Pflegeleistungen sichergestellt werden. Ziel ist es, das Betroffene und Angehörige über die Angebote aller örtlich vorhandenen Leistungen der Pflege und Betreuung älterer Menschen informiert sind. So können bei Fragen zu Pflegeleistungen und lokalen Möglichkeiten der Betreuung und Versorgung die Koordinierungsstellen kontaktiert werden. Diese helfen also Angehörigen und Pflegebedürftigen bei der Suche nach einer Versorgungsmöglichkeit und einem passenden Betreuungsangebot. Das Beratungsspektrum ist dabei weit gefächert. Es reicht von stationären bis hin zu ambulanten Betreuungsmöglichkeiten und soll dabei helfen, eine möglichst lange selbstbestimmte Teilhabe am Leben und die Bewältigung des Alltags zu gewährleisten. Die Pflegekoordinatoren entlasten dabei nicht nur die Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern sollen auch bei der kommunalen Altenhilferahmenplanung mitwirken. Das bedeutet konkret, dass Kommunen durch ihre Pflegekoordinatoren auch über vorhandene und zukünftige Versorgungsangebote und Maßnahmen zur Pflege vor Ort informiert sind.

 

Finanziell werden die Stellen zur Koordinierung der Pflege vor Ort vom Freistaat Sachsen gefördert. Mit einem Zuwendungsbescheid ist jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt in Sachsen zur Einrichtung eines Pflegekoordinators verpflichtet, so dass in allen Kommunen eine Koordinierungsstelle zur Pflege vor Ort etabliert ist.

 

Nähere Informationen zur Ihrer örtlichen Koordinierungsstelle für Pflege vor Ort finden Sie unter: www.pflegenetz.sachsen.de