Am Montag fand im Volkshaus Dresden das Zukunftsforum Kinderbetreuung der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) statt. Den Anlass gab der Tag der Kinderbetreuung, zu welchem sowohl pädagogische Fachkräfte als auch Elternvertreter, Vereine und politische Akteure verschiedener Fraktionen eingeladen wurden – obgleich ich mich als einziger Abgeordneter auf dem Zukunftsforum wiederfand.
Ziel der Veranstaltung war es einerseits, den tatkräftigen Erziehern und Tagespersonen Dank für Ihre qualitativ hochwertige Arbeit auszusprechen, und andererseits den Austausch unter allen Beteiligten zu fördern, um insgesamt eine Aufwertung des Berufsstandes voranzutreiben. An vier Thementischen sollten die zentralen Problemstellungen erörtert werden:
die Personalsituation, die Anrechnung der Vor- und Nachbereitungszeiten, die ausreichende Besetzung der Leitungsstellen und der Ausbau der Fachberatungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Während des Forums habe ich mit den Erziehern ebenso wie mit den Eltern einen intensiven Austausch besonders über die Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung geführt. Die Absenkung des Personalschlüssels sei in der Praxis aufgrund von Kompensation bei Urlaub, Krankheit und Schwangerschaft so gut wie nicht angekommen. Die Vorgaben des seit 2008 gültigen Bildungsplanes würden einen erheblichen Mehraufwand bedeuten, dem aber kein zeitliches Äquivalent gefolgt sei. Die Dokumentationsarbeit, das Ausfüllen der Entwicklungsbögen, die intensive Elternarbeit, die Organisation von Ausflügen und Unternehmungen finden entweder keinen Raum in der regulären Arbeitszeit oder gehen auf Kosten der qualitativen Zeit mit den Kindern. Die Erzieher beklagen, dass die Erwartungshaltung ihnen gegenüber enorm gestiegen sei. Diese Last erschwert es ihnen, ihre eigentliche Aufgabe - unsere Kinder zu betreuen, zu begleiten und zu fördern - ausrechend wahrzunehmen.
"Die Fachkräfte in der Kinderbetreuung verdienen für ihre qualitativ hochwertige Arbeit, die sie tagtäglich leisten, unseren Respekt und unsere Anerkennung. Die zu bewältigende Aufgabenfülle hat sich verdichtet. Wir müssen darauf achten, dass wir in den Bereichen der Erziehung und Betreuung in der gesamtgesellschaftlichen Diskussion die Eltern nicht zu sehr aus der Verantwortung nehmen und diese komplett den Fachkräften aufbürden." (Patrick Schreiber MdL)
Im Haushalt des Freistaats Sachsen für 2017/18 sind über 25% des gesamten Etats für den Bildungsbereich verankert, in welchem auch der Bereich Kita integriert ist. Die bereitgestellten Mittel steigen seit Jahren. Seit 2009 setze ich mich dafür ein, eine zweistündige Vor- und Nachbereitungszeit je Erzieher pro Woche aufzunehmen und ich werde auch in Zukunft dafür kämpfen, dies umzusetzen.